Mi., 04.11.2015: 360 Grad bangkokvanguards

David holt uns um 08:30 Uhr pünktlich im Hotel ab. Wir haben die Tour nur zu zweit gebucht. Es geht zunächst mit seinem Roller zu dritt 600 Meter durch Bangkoks Straßen (bei der Fahrweise und den fehlenden Helmen der Zweiradfahrer muss sich übrigens keiner über die vielen Verkehrstoten wundern) bis zur nächsten Haltestelle "Saphan Taksin". Eventuell stößt hier noch ein Engländer zu unserer Gruppe-aber der lässt sich nicht blicken. Auf gehts!

Wir steigen in ein Boot mit der orangenen Fahne und steigen zehn Minuten später wieder aus-links Motorräder, rechts Tuk Tuks. Wir gehen aber zu Fuß weiter. Zunächst an unzähligen Garküchen vorbei. Undefinierbares in Töpfen die bruzzeln oder einfach auf dem Boden abgestellt sind. Darüber an den Häusern Stromkabel über Stromkabel. Ist halt Asien. Neben uns Verkehr ohne Ende. Für uns kein Stress-wir muss nur David hinterher laufen und zuhören. Das ist nicht immer einfach-David redet, redet und redet. Über Thailand, Bangkok, seine Firma und dessen Projekte. Wir erreichen einen chinesischen Tempel, im Hof sieht es eher aus wie ein Rollerparkplatz. Wir erschütteln unsere Glückszahlen. In einer Holzdose stecken unzählige Stäbchen. Die Dose ist an einer Seite offen und wird so lange nach vorne geschüttelt bis ein Stäbchen herausfällt. Es klappt sofort bei allen. Dem Glauben zu Folge hätte man ansonsten wieder von vorne anfangen müssen. Schuhe wieder an und weiter. Wir passieren Bratstände mit Obst, Gemüse und Fleisch. Wir essen fritierte Krapfen und dem Geschmack nach zu urteilen plattgedrückte Banane. Wir blicken in Wohnzimmer, schauen zu wie Fleisch in selbstkonstruierten Pfannen und Zuleitungen gebraten wird.

Nächster Stop: Indischer Tempel. Nina ist aber zu freizügig angezogen. Sie bekommt am Eingang eine lange Hose und ein langes Oberteil. Auf den Kopf setzen wir gelbe "Lätzchen".  In der oberen Etage werden zunächst die Hände gewaschen, linke Seite des Raumes die Frauen, rechts die Herren. Davor stehen Tische mit Essen. Reis, Curryspeise mit Kartoffeln, Süßspeise mit Reis und dünnes Fladenbrot. Wir haben keinen Hunger, probieren aber trotzdem. Dazu gibt es Wasser und Chai-Tee. In den oberen Etagen schauen wir uns noch Gebetsräume an, ehe wir in die Hitze Bangkoks zurückkehren. Nach einer grandiosen Aussicht auf einem Hotel gelangen wird zu Fuß in Richtung Park. Der Park ist grün, wir konnten es nicht glauben. Der Park war früher ein Gefängnis-die Mauern sind noch vorhanden, in der Mitte des Parks steht ein Schrein-böse Geister müssen draußen bleiben, das Böse darf nicht auf die Jogger übergehen die dort ihre Kreise ziehen. 

Anschließend gehts zu einem thailändischen Tempel. Rings um den Tempel sind zahlreiche-überwiegend goldfarbene Buddha-Statuen aufgereiht. Im Tempel selbst ist grade eine Zeremonie. Wir treten über (nicht auf!) die Schwelle. Hinsetzen, aber Füsse nicht in Richtung Mönch strecken. Schultern sind auch bedeckt-bei 35 Grad knieen wir, der Schweiß rinnt in die Kniekehlen hinab. Aber egal-kurz innehalten in dem Großstadtlärm und der ansonsten vorhandenen Hektik.

Weiter geht's durch Hinterhöfe, Gasse, verwinkelten Wegen durch sehr einfache Gebiete Bangkoks. Genau das wollten wir-ein Blick hinter die Kulissen und nicht das typische Touri-Programm. Hunde, Katzen, Leguan und Hausschwein treffen wir. Mit dem Bus (einsteigen und dem Fahrer Geld in die Hand drücken bzw. einsteigen und warten, dass jemand kommt und das Geld einsammelt) fahren wir am Königspalast vorbei und steigen bald danach schon wieder aus. Es folgt eine private Longtailbootfahrt. Vorher an einen Stand noch Mango und Drachenfrucht gekauft. Über einen Fluss gegenüber vom Königspalast fahren wir an Häusern vorbei, die zumeist auf Stelzen gebaut sind. Die meisten Thais können übrigens nicht schwimmen, der Fluss ist ruhig, aber nicht sauber. Zunächst ist ein Halt eingeplant, es gibt frischen Saft einer Wassermelone. Wir schlendern an einer Theater-/Impro-/Malschule vorbei und füttern Fische.

Der Rückweg mit dem Longtailboot endet unterhalb des "River Side Guesthouse". Die nächste Mahlzeit wartet: Reis mit Ananas, Zwiebeln und Erdnüssen. Ein Traum! Dazu Loft-/Dachterrassenfeeling und ein Bier bzw. eine Cola. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen! Nach dem wir durch China Town in Richtung Skybar Cloud 47 gegangen sind, nehmen wir auf halber Strecke ein Tuk-Tuk. Auf drei Rädern flitzen wir durch die Stadt und trinken anschließend in der Skybar noch zwei Cocktails. David verabschiedet sich, kurz mal Ruhe. Aber nur kurz. David erzählt uns noch, das unterhalb der Bar das Rotlichtviertel ist. Was soll passieren? Bisschen wie das Dollhouse bzw. die Reeperbahn in Hamburg. Auch viele Touristen und viele Geschäfte. Da kennen wir nun wirklich schlimmeres. Wir kaufen noch T-Shirts und Tigerbalsam, anschließend ab ins Hotel zum duschen.

David hat uns auf der Tour erzählt, dass vom Saphan Taksin Pier Richtung Süden kostenlose Hotel-Boote fahren. Wir nehmen einfach das erste was kommt. Am Riesenrad steigen wird aus, hier gibt es unzählige Buden mit diversem Krimskrams und Mitbringseln. Es ist bereits 22:30 Uhr, die Geschäfte schließen um 23 Uhr-wir bummeln noch ein bisschen und nehmen das letzte Boot zurück.