fidererpasshütte-rappenseehütte, gehzeit 7,5 std, 1.040 hm hoch und 1.010 hm runter

Geschlafen habe ich nicht. Vielleicht mal gedöst- keine Ahnung warum. Vielleicht war es die Höhe. Zum Frühstück gibt es Kaffee mit zwei Graubrotscheiben an Wurst und Käse. Eine muss ich essen, anders kann ich nicht los. Der erste Anstieg wartet ja bereits. Die andere Scheibe packe ich mir für später ein-der Hunger wird es schon reintreiben. 7:15 Uhr gehts los. In Richtung Fidererpaß sind schon einige unterwegs, u.a. auch ein Steinbock. Bereits gestern habe ich mir von der Hütte aus den ersten Anstieg ansehen können.

Auf dem Geröll arbeite ich mich langsam nach oben, in schmalen Kehren erreiche ich schnell die Höhe. Hier stehen bereits vier Männer, alle legen sich Klettergurte an, geht der Mindelheimer Klettersteig hier schon los? Laut Wanderführer geht es zunächst kurz am Grad entlang. Nur wie lange? Zwei Meter? 200 Meter? Zwei ältere Herren erklären, dass sie den Krumbacher Höhenweg gehen wollen, ich hänge mich kurz dran. Die erste Seilpassage und die nächsten 200 Meter läuft der Höhenweg und der Klettersteig auf demselben Weg, anschließend führt der Höhenweg zunächst etliche Höhenmeter nach unten, anschließend parallel zum Berg zur Mindelheimer Hütte. Kurze Rast, weiter gehts Richtung Schrofenpass. Mein Bruder ist hier vor einigen Jahren mit dem MTB hoch gefahren-er meinte, nur an den eingehängten Brücken müsse man das Rad tragen. Es geht über Stock und Stein und unzählige Wurzeln nach oben. Ich befürchte, er müssen den überwiegenden Teil der Strecke schieben. Na ja-ich hätte schieben müssen...Er mit Sicherheit nicht. 

Der Weg schlängelt sich immer weiter nach oben, durch Latschenwälder bis zum Salzbücheljoch. Nach einem erneuten Anstieg mache ich zunächst eine kurze Rast. Parallel zum Berg schlängelt sich dann der Weg weiter, am Mutzentobel muss ich ein bisschen klettern, Seilpassagen helfen den glitschigen Schiefer gut zu meistern. Nach und nach geht es dann wieder nach oben. Vom Tal her kommt der Eselsweg hoch, noch 30 Minuten bis zur Rappenseehütte. Dann ists aber auch wirklich gut für heute. Die letzte halbe Stunde hat es echt in sich und so langsam macht sich der fehlende Schlaf der letzten Nacht bemerkbar. Schön, dass mir hier statt Lager ein Bett angeboten wird was ich natürlich dankend annehme. An dieser Hütte macht der "Eincheck-Schalter" nur zu bestimmten Zeiten auf. Mittig der Schlange bin ich dann irgendwann dran. Mit DAV-Ausweis bekommt man irgendwie immer etwas besseres als ein Lager. Dieses mal auch. Manche Hütten haben nur ein Lager, da ist es halt so. Aber sonst bevorzuge ich immer ein Bett. Das kostet meist fünf Euro mehr, aber das zahle ich dann gerne.

Abends kann man von einem kleinen Hügel von der Rappenssehütte bis nach Oberstdorf blicken. Ich genieße noch ein bisschen den Ausblick und gehe dann auch mit Sonnenuntergang schlafen, es wird echt kühl abends. Das Achtbett-Zimmer ist gut belegt, ich hatte bei Ankunft noch die freie Auswahl und nehme dann gerne ein oberes Stockbett am Rande eines Zimmers. Ohrstöpsel kann ich für die Nächte empfehlen, wenn man die verschiedenen Schnarchgeräusche der Mitmenschen nicht noch lauter hören möchte.