Vorbereitung

Nachdem die Alpenüberquerung so gut geklappt hat und ich irgendwann abends auf der Couch nach neuen (mehrtägigen) Wanderungen rund um Oberstdorf gegoogelt habe, bin ich auf die Steinbock-Tour gestossen. Die fünftägige Wanderung soll durch abwechslungsreiche Landschaften der Allgäuer Alpen führen und für geübte Wanderer mit Start- und Ziel in Oberstdorf gut zu schaffen sein. Über das Fellhorn zur Fidererpasshütte, der Rappenseehütte und der Kemptner Hütte gehts es über das Prinz-Luitpold-Haus und das Edmund-Probst-Haus wieder nach Oberstdorf. Im Prinzip startet man im Westen von Oberstdorf,  läuft dann südlich von Oberstdorf, um im Osten wieder abzusteigen. Man erreicht täglich das Ende eines Tals, sodass es im Notfall oder bei schlechtem Wetter möglich ist abzusteigen und nach Oberstdorf zurückzukehren. Die Wanderung kann verkürzt werden, wenn man bei Auf- oder Abstiegen auf die Seilbahn ausweicht- das war aber nicht mein Ziel. Als Vorbereitung sollte mein übliches Sportprogramm reichen :-)

Kurzfristig entscheide ich mich dann an meinen freien Tagen Mitte Juli wieder ins Allgäu zu fahren- das Wetter soll grandios werden. Sonne von morgens bis abends. Klar, die könnte ich zuhause auch haben, aber bei 35 Grad und keiner Abkühlung nachts gibts auch irgendwie Schöneres. Leider bleiben mir nur vier Wandertage vor Ort, sodass ich die Route etwas anpassen muss. Die Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus spare ich mir und habe stattdessen einen anspruchsvollen und langen letzten Wandertag. Die Füße machen das schon mit und das ständige Beintraining soll sich auch mal auszahlen.

Montags morgens bringe ich Mark noch zur Arbeit, halte bei der Bank und buche eine Unterkunft für den Abend. Noch nach der Autofahrt sofort zu starten halte ich für etwas ambitioniert und schließlich soll es ja auch etwas erholsam sein. Die Unterkunft in der Hauptsaison ist nichts dolles, dafür recht zentral. Der Ort platzt aus allen Nähten- einfach nur furchtbar. Ich bin froh, wenn ich am nächsten Tag die Landschaft und die Ruhe genießen kann. 

Das Hüttenleben mag ich insgesamt echt gerne. Morgens um 6 Uhr gibts Frühstück, um 22 Uhr ist Bettruhe. Auf jeder Hütte gibt es einen Schuhraum, Wanderstiefel ausziehen und ab in die Schlappen. Gerne auch mit Socken in Flip Flops, aber so läuft da halt jeder rum. Manchmal gibts ne kalte Dusche, manchmal kann man eine Duschmünze kaufen. Dann hat man für drei Minuten warmes Wasser. Für Warmduscher und Langduscher wie mich als genau das Richtige :-) Immer wieder erdet man, kein Konsum. Keine Technik. Alles was man für eine Woche braucht trägt man auf dem Rücken. Auch wenn man meint es geht nicht- es geht. Und zwar sehr gut. Was braucht man also wirklich im Leben? Gesundheit steht über allem.