sillian-Sillianer hütte

Route 1.1

Gehzeit: 4 Stunden

10,5 Kilometer

1.420 hm hoch, 50 hm runter

 

Zunächst gehts gegenüber des Hotels geradeaus Richtung Wichtelpark. Es gibt verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten zur Sillianer Hütte, im Vorfeld hatte ich mich für den Heimatsteig entschieden. auch der Hotelbetreiber empfiehlt diesen Weg, da die anderen Wege wegen zurückliegender Schäden wegen zurückliegender Stürme davongetragen haben. Langsam schlengelt sich der Weg den Berg hinauf, erst als Fahrstraße, dann in den Wald. Der Weg ist nass, ein Bach. Die letzten Tage und ihre Regenfälle machen den Weg matschig.  Mein Bruder hat heute seine Wanderstiefel an den Rucksack gebunden, Turnschuhe reichen. Allerdings sind die auch schnell nass. Nun ja, laut Wanderführer war es die blaue Route, als ich die Karte noch mal über komoot runtergeladen hab, war sie schwarz. 

(Blau: einfach, rot: mittel, schwarz: schwer)

Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, was in den nächsten Tagen passiert, wenn das hier heute die blaue Route sei. Kann ich mir auf Grund der vielen Höhenmeter allerdings nicht vorstellen. Oben angekommen entscheiden wir uns auf dafür, dass wir eine schwarze Route gelaufen sind. Oberhalb der Baumgrenze schlengelt sich der Weg in Serpentinen nach oben. Schnell sieht man den Grat und (so war das nicht geplant) duzende Menschen.  Ein Blick in das folgende Tal Richtung Sexten offenbart warum: Diverse Liftstationen, die Menschen und auch Mountainbike-Fahrer entpannt den Berg hinauf befördern. Wir entscheiden uns für einen Abstecher nach rechts zum Gipfel "Helm". Es handelt sich um den westlichsten Punkt des Karnischen Höhenweges. Hier beginnt der Friedensweg Richtung Osten. Grenzsteine markieren die Trennung von Ost- und Südtirol, von Österreich und Italien.

Die innertirole Trennung entstand historisch gesehen im Ersten Weltkrieg. Italien kämpfte an der Seite der Alliierten gegen Österreich-Ungarn, die durch ihre Niederlage alle Gebiete die Zuflüsse in die Adria haben, an Italien abgeben mussten. Obwohl beide Regionen deutschsprachig sind, blieb die Trennung lange bestehen. Erst spät im 20. Jahrhundert legte man die Konflikte beiseite. Durch offene Grenzen verläuft der Höhenweg als Ort der Begegnung nun auch auf italienischer Seite und nicht nur noch auf österreichischer Seite.

Wie die Lemminge puhlen sich die Menschen den Berg Richtung Sillianer Hütte hinauf. Oben angekommen erwartet uns ein Platz in der Sonne, allerdings zieht es sich schnell zu. Wir bemerken, dass unserer Hosen im unteren Bereich und dazu die Schuhe stark verdreckt sind. Im Gegensatz zu allen anderen Menschen hier. Da macht sich unser Weg und der Aufstieg im Gegensatz zu der Auffahrt der anderen Menschen auch optisch bemerkbar. 

 

Heute Nacht muss ich das erste Mal seit langem wieder in einem Schlafsack schlafen. Wegen der Corona-Schutzbestimmungen gibt es keine Bettdecken in den Zimmern, den eigenen Schlafsack und auch  seinen eigenen Kopfkissenbezug muss man mitbringen.

Im Vorfeld musste ich mir einen neuen Schlafsack zulegen. Den habe ich bei Decathlon gekauft, habe ich einen genommen der möglichst wenig wiegt. Sollte mir eigentlich auch schon da klar gewesen sein, dass er dann möglichst wenig wärmt. Sollte...

Mittlerweile ist es ziemlich kalt geworden, auch im Zimmer ist es unter 10 Grad. Also gibts heute Nacht den Zwiebel-Look.