16.11.2019 Vulkanwanderung

Heute gehts wieder früh los. Wir werden den Fuße des Vulkans Iztaccihuatl besteigen. Um 6:50 Uhr werden wir an einem nahegelegenen Hostel von Alejandro von Amigo Tours in einem Minivan abgeholt. Insgesamt besteht die Gruppe heute aus 15 Personen. Engländer mit kurzer Hose und Finisher-Shirt, Modepüppchen und auch Jeans- und Sneakerträger, die beim Einsteigen vom Guide kritisch beäugt werden. Und wir halt. Normal. Durchschnitt, aber scheinbar ganz gut ausgerüstet. Nach einer Fahrt von 45 Minuten halten wir an einem Supermarkt an, kaufen noch ein paar Kekse und Cola. Wer werden ab einer Höhe von 3.800 Metern starten- da kann man ein paar Vorräte ruhig mitnehmen. Nach weiteren 45 Minuten halten wir am Paso de Cortes an, dem Tal zwischen dem "Itza" und dem "Popo" (Popocatepetl). Kurze Akklimatisierung und Registrierung. Ein kurzer Blick auf den weit entfernten und schneebdeckten "Popo". Letzter Toilettenstop vor dem Aufstieg. Die Busfahrt war bislang ok- klar, es geht in Serpentinen nach oben. Ab jetzt wird die Straße schmaler, die Schlaglöcher größer und das Tempo niedriger. Was eine Schaukelei. Endlich waren wir am Startpunkt der Wanderung: La Joya. "Itza" liegt im Nebel, auch zum "Popo" kann man nicht mehr herüberblicken. Die Luft ist extrem dünn, der Aufstieg sehr mühsam. Schritt für Schritt klimmen wir Meter um Meter den Berg hinauf. Alter Schwede ist das anstrengend. Einfach, weil die Luft so dünn ist. Gibt aber nur einen Weg hoch, sodass man sich nicht verlaufen könnte. Der Guide bleibt immer bei dem letzten der Gruppe, sodass auch keiner verloren geht. Das Ziel ist es, bis zum ersten Gipfelkreuz zu kommen. Die Kür ist dann noch ein Gipfelkreuz höher zu kommen. Insgesamt gibt es vier Sektoren. Tagestouristen wie wir sind hier eher selten, vielmehr wird der komplette Vulkan in einer Zwei-Tages-Tour bestiegen: Bis zum 3. Sektor hochlaufen, dort übernachten, am nächsten Morgen ganz hoch und anschließend wieder absteigen. Ausgerüstet mit Rucksäcken, Pickel, Helm, Zelt und Isomatten.

Um es kurz zu machen: Für mich ist beim 1. Sektor Ende. Nina läuft noch weiter hoch zu Sektor 2. Noch gepusht von ihrem Ironman im Juli und dem weiterhin stattfindenden Höhentraining hat sie (nicht nur derzeit) andere Grenzen als ich. Daher werde ich es heute nicht übertreiben und lasse die Vernunft siegen. Nach einer Weile komme die Sonne raus und ich komme immer wieder mit anderen Wanderern ins Gespräch. Die Zeit vergeht wie im Flug, Nina kommt zurück und wir beginnen zusammen den Abstieg. Unten kann man Tee und Tacos mit Kaninchen zu sich nehmen- Hunger haben wir keinen und uns steht auch noch die Schlaglochtour nach unten bevor....Am Paseo de Cortes wieder vorbei und endlich wieder Asphalt. Aber die Serpentinen gehen ja weiter. Eine Dame bittet um einen Pause und einen Toilettenstop. An der nächsten Tankstelle erleichtert sie sich. War wohl zu viel Kaninchen und Geschaukel. Anschließend gehts durch den Stop-and-go- Verkehr wieder nach Mexiko-City rein. Nach einer warmen Dusche und Abendessen auf der Dachterrasse fallen uns um 21 Uhr die Augen zu.