17.11.2019 Fahrt nach Merida

Wir wachen früh auf- 5 Uhr. Abends früh ins Bett, morgens früh wach.  Aber das ist echt zu früh. Am späten Abend sind noch vier Mädels angereist, dankenswerterweise waren sie aber so leise, dass wir sie fast nicht gehört haben.

Heute gehts von Mexiko-City nach Merida. Im Vorfeld hatten wir einen Inlandsflug bei Volaris gebucht. Die zweitgrößte mexikanische Fluggesellschaft gilt als Billig-Airline. Den Service finde ich "normal", Getränke und Essen muss man bezahlen. Man fliegt aber auch nur 1 Stunde und 20 Minuten.

Im Terminal ist wie immer alles standardisiert. Gepäck abgeben, Security, Gate suchen. Terminal B. Gate? Keine Ahnung, steht nur Terminal B. Also vermutlich wie in Palma, kurz vor knapp wird das Gate angezeigt. Vielleicht. Als die Zeit für das boarding kommt, taucht immer noch kein Gate auf. Komisch. Wir müssen durch das halbe Terminal rennen um den Volaris-Schalter zu finden. Der Mitarbeiter beruhigt uns. Verspätung. Mindestens 30 Minuten. Also wieder warten. Nachdem etliche Menschen am Schalter nach genau diesem Flug fragten, freut sich der Mitarbeiter mitzuteilen, dass das Gate nun tatsächlich feststeht. Der Flug über schreibe ich, schnell sind wir da. In Merida haben wir ein AirBnB Zimmer bei Gerlinde und Bernhard gebucht. Mitten in der Stadt. Der Kontakt im Vorfeld war mehr als freundlich. Total bemüht, sehr informativ und sehr herzlich. 

Der Flughafen von Merida ist mehr als übersichtlich. Man könnte auch denken, man ist in Essen/Mülheim gelandet. Ein Gepäckband, draußen ein paar Taxen. Wir entscheiden uns wieder für Uber. Hat sich bislang bewährt. Schon die ersten Meter im Stadtverkehr lassen einen deutlichen Unterscheide zu Mexiko-City erahnen: Es ist alles viel ruhiger, keiner hupt, drängelt und Respekt vor der Polizei scheint  an hier auch zu haben. Die Häuser sind ein-, manchmal zweigeschossig. Das beste ist jedoch: T-Shirt und Flip-Flop-Wetter. Endlich. Es sind halt die kleinen Dinge im Leben die zählen...

Am AirBnB erwarten uns die beiden Gastgeber mit einer kalten Cola. Zu unserem Zimmer gelangen wir durch die Wohnung der beiden. Sie sind deutsche Auswanderer, wollten uns zunächst ein bisschen kennen lernen. Irgendwie etwas komisch bei völlig fremden Personen in einem weit entfernten Land im Wohnzimmer zu sitzen und Deutsch zu reden. Wir erhalten die Schlüssel und gelangen in das oberste Stockwerk. Auf der Dachterrasse steht ein großer Kühlschrank mit Getränken, dazu befindet sich am Zimmer ein zweiter Balkon. Super ausgestattet alles, sehr zentrale Lage- insgesamt sehr zu empfehlen. Wieder einmal zeigt sich, dass AirBnB im Vergleich zu Hotels sehr gut mithalten kann. Wenn es nicht sogar auf Grund der Größe und der Ausstattung besser ist. Wir ziehen uns endlich kurze Sachen an und machen uns auf den Weg: Einfach treiben lassen, einfach mal gucken was auf uns zukommt.

Merida ist die größte und wichtigste Stadt der Halbinsel Yucatan, sie ist die Landeshauptstadt. Viele Häuser im Zentrum stammen aus der Kolonialzeit, viel Kalkstein. Merida wird auch häufig die weiße Stadt genannt. Im Zentrum, am Plaza Grande, sind Essens-Stände aufgebaut. Viel Musik, viele Plastikstühle. Das ist normale Gastronomie. Kein großer Schnick-Schnack. An der Ostseite des Platzes steht die Kathedrale San Ildefonso, die Älteste der Halbinsel. Die Fassade ist besonders schön, innen läuft ein Gottesdienst. Auf der Westseite vor dem dortigen Rathaus findet sonntags um 17 Uhr eine Art Showtanz statt. Wir kommen genau richtig. Hunderte Menschen haben sich versammelt, in der Mitte wird in traditioneller Kleidung getanzt. Wir laufen weiter Richtung Busbahnhof. Morgen wollen wir zu den Ruinen von Uxmal. Unsere Gastgeber sagten uns, dass es keinen Bus dorthin gibt, wir eine geführte Tour buchen müssen. Sie haben sich getäuscht.  Mit dem Neoreste-Bus geht es z.B. um 6 Uhr, 9:05 Uhr oder 10:40 Uhr für 76 Pesos nach Uxmal. Fahrtzeit ca. 90 Minuten. Überhaupt gar kein Problem. Da wir noch nicht wissen, wann wir zurückfahren wollen, kaufen wir zunächst nur ein Ticket für die Hinfahrt. Von diesem Busbahnhof fährt aber auch in 2 Tagen der Bus nach Valladolid ab. Der Ticketverkauf erfolgt am Schalter, die Preise stehen vorher fest. Man muss nicht verhandeln oder wird als Tourist über den Tisch gezogen. Ticket gegen Bargeld. Feste Sitzplätze. Alles unkompliziert.

Im Los trampos gehen wir essen: Nachos especiales (Nachos unter Fleischbergen, an Guacamole, Käse und alles auf Bohnenmuß) und Ke-Burro (Burrito mit Fleisch) teilen wir uns. Dazu gibt es verschiedene Soßen (die grüne ist besonders scharf). Yucatanesische Spezialitäten. Der Laden ist einfach. Vielleicht irgendwie zu vergleichen mit Café Extrablatt. Vermutlich wären wir auch nicht reingegangen und hätten genau das bestellt wenn wir es nicht im Vorfeld irgendwo gelesen hätten. Im Vorfeld haben wir uns natürlich bei tripadvisor oder anderen Blogs gesucht, wo man essen gehen könnte, was empfohlen wird. So lange ist man ja nicht unterwegs, als dass man dann Zeit hat sich alles vor Ort rauszusuchen. Meistens schreibe ich für jeden Ort ein paar Sachen raus, sodass man sich dann vor Ort nur noch entscheiden muss wo man Lust drauf hat bzw. wo man vorbeikommt. Diese Restaurant liegt auf jeden Fall am Parque Hidalgo mit Blick auf die schöne Barock-Kirche.

Wir wollen anschließend noch zu einer Bar in der es zu jedem Bier eine kleine Vorspeise gibt (keine Ahnung, warum wir schon wieder was essen wollen), doch diese ist schon so weit leer geräumt, dass wir uns entscheiden am nächsten Tag wieder zu kommen. Ebenso wollen wir bei Tageslicht noch den Paseo Montijo entlanglaufen, ein Prachtboulevard mit den protzigsten Villen. Man vergleicht diese Straße auch mal mit der Champs Elysee.