Von Naples fahren wir morgens zunächst nach Fort Myers. Wir hatten zuvor überlegt, vor St. Petersburg noch einen weiteren Stop einzulegen- in Frage gekommen wäre Fort Myers oder Fort Myers Beach.

Beach ist Beach..., die Strecke Naples- St. Petersburg war aber auch so gut zu schaffen.

Fort Myers hatte laut Reiseführer auch nicht so viel zu bieten- die Edison & Ford Winter Estates kann man sich ansehen, aber dafür wollen wird nicht extra dort übernachten. 

So kamen wir mittags in Fort Myers an- parken kann man auf einem öffentlichen (kostenpflichtigen) Parkplatz an der Einmündung Dr Martin Luther King Drive/ Heilman Street.

Zunächst in Richtung Edison & Ford Winter Estates. Da sich die Strecke aber so zog und überhaupt ganz und gar nichts Interessantes den Weg kreuzte, kehrten wir nach ca. 20 Minuten um und gingen am Wasser Richtung Downtown. Kein Mensch unterwegs und auch hier nichts besonders. Selbst in Downtown waren kaum Menschen unterwegs, die Läden nicht interessant und die Lokalitäten nicht ansprechend. 

So gingen wir dann wieder zum Auto um und setzten unsere Fahrt Richtung St. Petersburg fort.

 

Immer mehr Besucher aus deutschsprachigen Ländern legen sich einen Zweitwohnsitz auf denen um Naples und Fort Myers gelegenen Ferieninseln Sanibel, Captiva, North Captiva und Marco Island zu.

Die nördlich von Fort Myers gelegenen Orte Sarasota und Bradenton haben vorgelagert tolle Badeinseln und gelten noch als weniger bekannte "Geheimtipps". 

 

Kurz vor St. Petersburg fährt man aus Richtung Süden über die "Sunshine Skyway Bridge", diese überspannt die Tampa Bay und verbindet St. Petersburg mit Terra Ceia. Insgesamt ist sie 5,5 Meilen lang und gehört zu den längsten Brücken mit einer Schrägseil- Mittelöffnung. Die heutige Brücke wurde für 667 Millionen Dollar von 1982 bis 1987 gebaut. Die ursprünglich 1954 errichtete Brücke stürzte 1980 ein, als während eines Sturms ein Frachtschiff mit einem Brückenpfeiler kollidierte und 366 Meter der Brücke in die Tampa Bay stürzte. Sechs Autos und ein Bus fielen 46 Meter tief ins Wasser, insgesamt 35 Personen starben. Der einzige, der diesen Absturz überlebte, stürzte mit seinem Geländewagen zuerst auf das Deck des Frachtschiffs und danach ins Wasser. 1984 verklagte er den Eigentümer des Schiffes und erzielte einen Vergleich über 175.000 Dollar.

 

St. Petersburg hat neben tollen Stränden im Westen (St. Petersburg Beach und Clearwater Beach) noch das Salvador Dali Museum und ein 800 Meter langes Pier als Hauptattraktionen zu bieten.

St. Petersburg

In St. Petersburg haben wir für drei Übernachtungen das "The Inn on Third" in Downtown gebucht. Das Hotel hat nur wenige Zimmer, diese sind liebevoll und individuell eingerichtet. Das Hotel wird seit 10 Jahren von einer Deutschen und einem Iren geführt. Mit uns wohnte auch die Band des Hofbräuhauses aus "St. Pete" in dem Hotel- konnte also so schlecht nicht sein.

Für das Parken bekam man bei Ankunft (gegen Pfand) eine Parkkarte für das auf der anderen Straßenseite gelegene Parkhaus. Super praktisch, kein Valet-Parking und auch keine Treppen oder Fahrstühle- das Fahrzeug konnte sofort ebenerdig hinter der Einfahrtschranke geparkt werden.

 

Gegen Abend machten wir uns auf, um am Beach Drive bei "400 Beach Seafood & Tap House" ein 3-Gänge-Menü zu essen. Zwischen 15 und 18 Uhr gibt es hier ein "Early Special", bei welchem man von Vor-, Haupt-, und Nachspeise jeweils ein Essen aussuchen kann und insgesamt (pro Person) 14,95 Dollar zahlt. 

 

Danach sind wir über den Beach Drive Richtung Pier geschlendert. Sah doch bei anderen Reiseberichten so toll aus wenn es 800 Meter ins Meer ragt- aber: es war nur etwa 20 Meter weit zu begehen und wird bei 2018 umgebaut. So laufen wir weiter am Ufer entlang und genießen das tolle Wetter an der Tampa Bay.

 

Fort de Soto Park

Im Westen der Tampa Bay liegt die Küste der Pinellas- Halbinsel. Der südlicheste Zipfel ist der Fort de Foto Park, den erreicht man über den Pinellas Bayway- von St. Petersburg Downtown ca. 30 Minuten Fahrt. Die Maut beträgt 1,25 Dollar und am Parkeingang muss man (bar) 5 Dollar entrichten. Wenn man als Fußgänger oder Radfahrer in den Park möchte, dann zahlt man nichts. Es ist jedoch nicht möglich, vor dem Park zu parken und dann so die Parkgebühren zu umgehen....

Nach der Einfahrt gelangt man zur einer T- Kreuzung. Nach links abgebogen, gelangt man am Ende zu einem tollen Aussichtspunkt, von welchem man einen schönen Blick auf die "Sunshine Skyway Bridge" hat. 

An der T- Kreuzung nach rechts abgebogen, gelangt man zunächst (auf der linken Seite) zu einem kleinen Pier. Auf dem Pier finden sich Angler und Pelikane, rechts und links neben dem Pier ist (naturbelassener) Strand.

Damals, als ich grade laufen konnte und den Buggy unbedingt selbst schieben wollte, hab ich in der Gruga schon die Pelikane bewundert- hat sich irgendwie nicht verändert...

Der Straße weiter folgend, erreicht man nach einiger Zeit auf der linken Seite den North Beach des Fort de Foto Parks. Dieser Strand wurde schon mehrfach zum schönsten Strand der USA gewählt. 

In Höhe der vorletzten Einfahrt zu diesem Strand geht auf der rechten Seite eine weitere Straße ab. Dieser führt zum Arrowhead Trail, ein ca. 3 km langer Waldrundgang/ Naturlehrpfad mit 13 Stationen, an denen man verschiedene Tiere bzw. Pflanzen sehen kann. Ich hatte einiges darüber gelesen, fand es eigentlich eine ganz gute Idee. Den Trail schienen wir für uns alleine zu haben, keine Menschenseele weit und breit. Dafür 10.000 Mücken! Sonnencreme hatten wir genug auf dem Körper- der Mückenschutz war im Rucksack. War aber auch egal, da Mark von den Biestern durch sein T-Shirt mehrfach gebissen wurde. So wurde aus einem entspannten Rundgang eher eine Flucht vor den Mücken. Zwei Mal haben sie mich auch erwischt, Mark ungefährt 35 Mal.

Die Hauptstraße weiterfahrend gelang man dann zu einem Kreisverkehr und kann die gleiche Strecke zurückfahren. 

Auf der Rückfahrt sollte man dann die zweite Einfahrt nach rechts auf den parallel zur Straße verlaufenden riesigen Parklatz fahren, um einen Abstecher zum North Beach zu machen. 

Man sollte ungefähr mittig des Parkplatzes parken, dann ist man etwa auch mittig des North Beach.

Ganz links befindet sich ein Naturschutzgebiet, hier ist ein eingezäunter Bereich, in welchem Vögel brüten können.

Rechts des Gebietes ist ein schöner feiner Sandstrand mit klarem, türkisem Wasser vorhanden. Grade die Handtücher ausgebreitet, rennt ein Mann mit seinem Smartphone Richtung Wasser. Jetzt sehen wir es auch: ein Delphin bewegt sich parallel zum Strand entlang an der Küste. Wie toll ist das denn? Der Mann schwimmt mit einer Hand weit hinaus- im Nachhinein kann ich ihn verstehen. Das Teleobjektiv ist nicht auf der Kamera, so kann ich den Delphin nicht mit der Kamera einfangen. Aber: die Erinnerung an diesen schönen Moment bleibt uns auch so.

Am Abend essen wir zunächst in der "Red Mesa Catina" (3rd Street South/ 2nd Avenue South) essen. Zwischen 15 und 19 Uhr ist Happy Hour. Vorspeise (Nachos) wurde uns dabei nicht berechnet und es gab 1 Dollar Rabatt auf jedes Bier.  Ich entscheide mich mal für ein Bier namens "Low Key", ein sehr helles Bier, angereichert mit Grapefruit, vermute ich.

Die Tacos waren echt richtig lecker, 2-3 sollte man aber mindestens nehmen, um satt zu werden. 

Anschließend sind wir über den Central Avenue Richtung Tropicana Field geschlendert. Auf der Central Avenue finden sich Galerien, Brauereien (zB. St Pete Brewery)  und viele kleine Geschäfte.

Dann endlich: Endlich wieder Sport, endlich wieder Baseball. Nach einigen Amerika- Urlauben und einer unglaublichen Geduld von Mark, habe auch ich die Spielregeln verstanden! Insgesamt ist Baseball ja eher ein Familienevent, erst beim "Homerun" wachen die Zuschauer auf. 

Hier in St Petersburg kann man sich im Stadion frei bewegen, sogar mit der einen Eintrittskarte das Stadion im Inneren komplett umrunden. Nur auf den Sitzplätzen hinter dem "Pitcher" werden die Karten kontrolliert und man erhält nur mit einer passenden Eintrittskarte Einlass.

 

Nach dem Spiel fährt ein "Baseball Looper Trolley" die Besucher wieder Richtung Downton. Einfach einen Polizisten oder Security Mitarbeiter fragen, wo die Station ist und sich an der Schlange anstellen. Der Bus fährt ohne Stop bis Second Street South/ First Avenue South durch, hier befindet sich die "South Care Garage". 

 

An jedem 1. Freitag im Monat findet in St. Petersburg übrigens eine große Straßenparty namens "Get Downtown" statt- zu diesem Zweck wird die Central Avenue zwischen Second und Third Streets von 17:30- 22 Uhr für den Verkehr gesperrt.  Man darf dann seinen Drink aus der Kneipe mit auf die Straße nehmen, wo Liveband spielen. Auch die Geschäfte haben dann länger geöffnet.

 

Und: für Radler gibt es einen Pinellas Trail mit einer Länge von 61,5 km (eine Strecke), der von St. Petersburg Richtung Norden über Clearwater bis nach Tarpon Springs führt. 

Der Weg führt über eine alte Eisenbahntrasse, die asphaltierte Strecke ist auch für Inlineskater und Jogger interessant. Er führt durch ein abwechslungsreiches urbanes Terrain- mal mitten durch die Stadt, mal fast durch eine Siedlung, durch Parks, Gärten, am Wasser und auf Brücken über die Bay. Im Norden kann man einen Abstecher Richtung Honeymoon Island machen.

In St. Petersburg kann man Fahrräder leihen, Kosten: ab 35 Dollar pro Tag.

Clearwater Beach

Clearwater Beach erreicht man von St. Petersburg Downtown in ca. 45 Minuten. Vom Festland fährt man über den Garden Memorial Causeway auf die vorgelagerte Insel Clearwater Beach. Hier ist es total belebt, über die Brücke kommend, am Kreisverkehr nach rechts abbiegend, erscheint es fast wie am Ballermann. Was ein Trubel, warum sind hier so viele Menschen? 

Tampa

Tampa haben wir nicht besucht, davon haben uns im Vorfeld alle abgeraten. Eine Großstadt ohne Flair und ohne großartige Attraktionen. Wer sich trotzdem überlegt einen Abstecher nach Tampa zu machen, sollte sich ein Sportereignis oder ein Konzert in der Amalie Arena nicht entgehen lassen. 

Zudem gilt "Bern's Steak House" (1208 South Howard Avenue) als bestens Steak House in Florida. Man kann dort Steaks in acht verschiedenen Zubereitungsarten von very rare - no crust bist well done -  study little crust bestellen. Die Weinliste hat die Dicke eines Telefonbuches, 1000 Dessertweine von insgesamt knapp 7000 Positionen. Es gibt einen eigenen Koch für Desserts, manche Leute kommen wohl nur in das Restaurant, um statt einer Hauptspeise zwei oder drei Nachspeisen zu essen.