Memminger Hütte über Zams zur Larcher Alm, 38.9 km

Um 05:45 Uhr klingelt der Wecker! Die Nacht war nicht so richtig entspannt- das Schnarchen der anderen Menschen im Raum war gut zu hören und stickig war es auch. Da sonst fast nur Männer anwesend waren, konnte man die Fenster auch nicht öffnen- Frischluft bekommt auch nicht jedem...

Das Frühstück fiel aus wie immer- Zwei Scheiben Graubrot, Kaffee, Wurst, Käse, Marmelade und Müsli gibt es am Buffet. Ein Brot bekommen wir unter, das zweite Brot wird für den ersten Stop eingepackt. Der Hunger wird es schon reintreiben. 

Bei eisigen Bedingungen kämpfen wir und ab 7 Uhr durch Eis und Schnee zur Seescharte hinauf. Wenn wir Glück haben, klettern wir durch die Scharte und die Sonne geht auf....

Genau so kommt es auch! Wir blicken durch die Scharte, gehen ein paar Meter mit den Stöcken den verschneiten Weg hinab. Zum ersten Mal müssen wir zu Sonnencreme und Sonnenbrille greifen. Der Weg nach Zams geht steil bergab, der Weg schlängelt sich zunächst durch den Schnee. Nachher neben dem Lochbach, wir erreichen zwei Almen, anschließend geht es über Stock und Stein einfach nur bergab. Bergab, bergab, bergab. Es hört gar nicht mehr auf bergab zu gehen und der Weg ins Tal will einfach nicht enden. Irgendwann erreichen wir in der Mittagshitze das Örtchen Zams im Inntal (von oben sieht man die ganze Zeit fast nur Landeck). Wir laufen zur Venet Talstation und überlegen, wo wir als nächstes übernachten. Vorgestellt haben wir uns, dass wir noch zwei oder drei Stunden weiterlaufen und dann gegen 16 Uhr unser Quartier erreichen werden. Daher würde sich die Lacher-Alm anbieten. Wir bekommen tatsächlich noch zwei Plätze und reservieren telefonisch für den heutigen Abend.

Mit der Venet Gipfelbahn erreichen wir den Krahberg. Wir gehen zunächst zum Venet hinauf, auf einem Grat laufen wir über die Glandersptitze, Wannejöchl bis zum Kreuzjoch. Von hier folgt ein Abstieg zur Larcher Alm. Meine Knie schmerzen und werden dick- es ist sehr beschwerlich und anstrengend zu laufen. So bin ich wirklich froh, wenn nach unzähligen Serpentinen ein Fahrweg erreicht wird und ein Wegweiser auf einen kurzen Fußweg von 15 Minuten bis zur Larcher Alm hinweist. Dort werden wir herzlich empfangen, unsere nassen Schuhe werden uns sofort abgenommen und an den warmen Ofen gestellt. Noch sind keine weiteren Gäste da, wir können uns ein Bett im Obergeschoss der Hütte aussuchen. Nach einer warmen (kostenlosen) Dusche essen wir Erbsensuppe, Salat und Bratkartoffeln mit Spiegelei. Dazu trinken wir zwei Radler und uns fallen fast schon die Augen zu.