Die Restaurantbesuche in den USA sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Von Gemütlichkeit weit entfernt, kaum hat man die Hälfte seines Gerichtes aufgegessen, kommt auch schon die Rechnung. Die Tische sollen am Abend möglichst oft besetzt werden- das merkt man auch sehr schnell.

 

Anders als in Deutschland steuert man nicht den nächsten freien Tisch an, sondern lässt sich zum Tisch begleiten. In jedem noch so kleinen Restaurant gibt es zunächst eine Art "Anmeldung", hier sagt man kurz mit wievielten Personen man essen möchte, anschließend wird ein Tisch zugewiesen. Oft wird man gefragt, ob man outside oder inside sitzen möchte.

Am Tisch kommt dann meist eine andere Person, als die, die uns zum Tisch begleitet hat. Die Person stellt sich mit Vornamen vor und gibt die Speisekarte aus. Meist wird noch das Menü des Tages oder ein Tagesangebot vorgestellt.

 

Zum Essen gibt es Eiswasser (wenn man das Wasser ohne Eis bestellt, dann wird man merkwürdig angesehen)- das Eiswasser ist gratis. Man kann auch nur das Eiswasser bestellen und nichts anderes zu trinken, das ist völlig normal!

 

Wenn man einen Softdrink bestellt, so ist dieser meist "re-fill". Bei den Bieren steht oft kein Preis auf der Karte. Teilweise gibt es auch gar keine alkoholischen Getränke - dafür benötigt das Lokal eine extra Schanklizenz. In den Regel trinkt der Amerikaner ein "lager" (helles Bier).  

Auf der Karte steht neben "draft beer" (Fassbier) auch "bottled beer" (Flaschenbier). Beides ist separat aufgeführt.

 

Die Portionen sind meistens so groß, dass man es fast nicht aufessen kann. Dann kann man hinterher ein "doggiebag" bestellen, das übrig gebliebene Essen wird in eine Styroporschachtel eingepackt und man kann es zuhause weiter essen. 

 

Üblich ist es dann nicht, dass man noch weiter auf dem Stuhl sitzen bleibt und noch ein (weiteres) Getränk trinkt. Wenn man nach einem Nachtisch gefragt wird und dieses verneint, wird wenige Sekunden später die Rechnung präsentiert. Danach kann man natürlich noch etwas bestellen, muss dann aber zur Bar gehen und das Getränk dort austrinken.

Andernfalls kann man irgendwann fragen, dass man den "check" haben möchte- also die Rechnung. 

 

Zum eigentlichen Bezahlen: In den USA bekommen die Kellner nicht unbedingt einen Lohn, sondern leben vom Trinkgeld "tip". Bei den meisten Rechnungen sind 15, 18 und 20 Prozent des Rechnungsbetrages eingekringelt oder aufgeführt, sodass man gar nicht mehr rechnen muss. 

Üblich sind 15 Prozent, da muss man selbst sehen, wie der Service/ Essen usw. war.

 

Wenn man mit Kreditkarte zahlt (so wie wir), bekommt man zunächst die Rechnung (in einem Ledermäppchen) auf den Tisch gelegt. 

Nach Begutachtung der Rechnung legt man die Kreditkarte in das Ledermäppchen und wartet, bis die Bedienung das Mäppchen wieder mitnimmt.

Anschließend kommt die Rechnung mit der Kreditkarte wieder. Jetzt liegen zwei weitere Kopien bei ("merchant copy", "guest copy"), eine für das Lokal, eine für den Gast.

Unter dem Rechnungsbetrag findet sich eine Zeile, in der man das Trinkgeld eintragen kann. Den Rechnungsbetrag und das Trinkgeld rechnet man dann zusammen und schreibt es in die zweite leere Zeile- das ist dann der Betrag, der hinterher vom Konto eingezogen wird.

Untendrunter noch die Unterschrift und fertig.

 

Auch nicht üblich ist es, dass jedes Restaurant eine Toilette hat- man muss auch mal eine Strecke auf sich nehmen, um z.B. eine öffentliche Toilette oder ein Restaurant in der Nähe aufzusuchen. Und: Nie nach der Toilette fragen, sondern immer nach dem "restroom".