Überblick der Keys

Über die Keys zieht sich der Highway No. 1, der Ocean Highway, über 42 Brücken und fast 200 km vom Festland bis fast in die Karibik- nach Key West. Natürlich kann man auch in 45 Minuten fliegen, mir ist es aber auf den Boden doch irgendwie angenehmer.

Die Keys heißen übrigens nicht so, weil es vom "Schlüssel" abgeleitet wird. Es kommt aus dem Spanischen, "Cayo", ein Ausdruck für eine kleine, tief liegende Insel. Für die Engländer war aber "Key" irgendwie besser aussprechbar...

Insgesamt 882 Keys werden auf Land- und Seekarten gezählt- angefangen von kleinen mangrovenüberwucherten Kalksteinbuckeln bis zur 53 km langen Insel Key Largo im Norden der Keys.

 

Ein Hurrikan von 1935 zerstörte die bis dahin eingleisige Bahnstrecke Miami-Key West und kostete 400 Menschen das Leben und zerstörte Brücken und große Teile der Bahnstrecke.

Die defizäre Strecke wurde danach eingestellt und durch den Highway ersetzt. 1936 wurde die Florida East Coast Railroad errichtet, nach sieben Jahren Bauzeit und drei Hurrikans wurde dann 1942 Key West erreicht.

In den 1970er-Jahren wurden dann die alten, schmalen Eisenbahnbrücken nach und nach durch breitere Betonbrücken ersetzt.

In den Regel ist der Highway zweispurig, teilweise ist er auch vierspurig ausgebaut.

 

Viele Adressen sind mit "MM", den Mile Markern und mit einer Zahl versehen. Es sind grüne Schildchen am Straßenrand und geben die Entfernung von Key West an. 

Der MM 0 steht in Key West an der Kreuzung der Whitehead und Fleming Street, der MM 126 südlich von Florida City noch auf dem Festland. Mit Ausnahme des Stadtgebietes von Marathon dienen de Mile marker mit einem Anhang als Hausnummer.

Handelt es sich bei diesem Anhang um eine grade Zahl, liegt die Adresse auf der westlichen Seite des Oveseas Highway, ist sie ungrade, liegt sie auf der östlichen Seite. 

 

Upper Keys

Der nördliche Abschnitt der Upper Keys ist kaum besiedelt, ist 27 Quadratkilometer groß und wird fast gesamt von der Wildschutzzone "Crocodile Lake National Wildlife Refuge"  eingenommen. Das Refuge schützt einen der wichtigsten Lebensräume des Amerikanischen Krokodils, eines Verwandten des weit verbreiteten Alligators.

 

Im südlichen Abschnitt dieser Keys gibt es Hotel, Restaurants und ein kleines Einkaufszentrum. 

Key Largo hieß ursprünglich "Rock Harbor". Nach dem Erfolg des Humphrey Bogart Films "Key Largo" von 1948, der zu großen Teilen im legendären und heute noch geöffneten Carribean Club (Hotel) gedreht wurde, wurde die Insel umbenannt. 

Im Unterwasserpark "John Pennekamp Coral Reef State Park" können Taucher und Schnorchler 40 verschiedene Korallen- und über 650 Fischarten entdecken. 

 

Islamorada ist übrigens die inoffizielle Hauptstadt der Upper Keys, es gibt karibische Ressorthotels mit schönen Anlagen direkt am Wasser. Islamorada nennt sich auch die "Sportangelmetropole der Welt", es gibt exzellente Bedingungen für Hochseeangeln auf der Atlantikseite, als auf Angelausflüge in den sog. "Flats" auf der Goldseite. Viele Restaurants bieten Besuchern hier die Möglichkeit an, den selbst gefangenen Fisch mitzubringen und für sie frisch zuzubereiten.

Middle Keys

Im Vergleich zu Key Largo ist das Leben n den Middle Keys eher gemütlich. Hier ist man vom Partyleben weit entfernt, hier entspannt man sich sich eher, fährt mit dem Boot zum Fischen oder zum Schnorcheln am Riff.

Seven-Mile-Bridge

Wo auf der Hinfahrt nach Key West noch der ein oder andere Tropfen den Himmel verlässt, ist es auf dem Rückweg wolkenfrei. Wir fahren zunächst bis zur Seven-Mile-Bridge, es laufen noch Aufräumarbeiten vom morgendlichen Lauf. Viele Starter machen noch Selfies mit sich und der Brücke, einige Touri-Japaner lassen sich gefühlte 5000 Mal vor der Brücke fotografieren. 

Hier ist es jetzt einfach den Rastplatz anzusteuern- er liegt (von Key West aus gesehen) hinter der Brücke auf der linken Seite.

Die Kulisse ist traumhaft, unter der Brücke schwimmen Manatees zwischen Anglern und Pelikanen. Wir laufen ein paar Meter auf der Brücke Richtung Süden. Allerdings bleibt es auch bei den wenigen Metern- es ist echt viel zu heiß, um sich überhaupt zu bewegen.

Die alte Seven-Mile-Bridge in den Middle Keys von 1908 ist die eigentliche Attraktion, galt zu der damaligen Zeit als technisches Meisterwerk, das Fundament konnte in den 1930er Jahren für den Bau der ersten Straßenbrücke verwandt werden. Damals musste die Brücke teilweise auseinander genommen werden, um Schiffe passieren zu lassen.

Die Brücke ist zur heutigen Zeit nicht mehr durchgehend- auf dem Weg nach Key West kann man einige verrostete Stellen sehen. 

Die neue Brücke wurde 1982 direkt daneben errichtet.

Marathon

Anschließend fahren wir weiter Richtung Marathon. Marathon und Islamorada liegen relativ dicht beieinander. Beide Orte haben tolle Strände und sind ingesamt miteinander vergleichbar. 

In Marathon gibt es das Delphin Research Center. Es handelt sich um eine gemeinnützige Organisation, die sie mit der Erforschung der Delfine und der Öffentlichkeitsarbeit kümmern. In neun naturgetreuen Lagunen leben etwa 20 bis 25 große Tümmler und drei Seelöwen. Man kann hautnah miterleben, wie mit den Delfinen trainiert wird. Die Delfine werden nicht gezwungen irgendwelche Spiele zu machen. Die Hälfte der Delfine wurde in der Einrichtung geborgen, wurden gerettet oder kommen von anderen Einrichtungen.

 

Marathon, als Hauptort der mittleren Keys, hat ca. 8300 Einwohner und liegt auf der 10 km langen Insel Vaca Key. Dieser Ort war von ca. 100 Jahren logistischer Stützpunkt während des Eisenbahnbaus. Mittlerweile gibt es dort auch einen Flugplatz, Mitte März ist dort das Seafood Festival. 

Marathon heißt übrigens Marathon, da sich bei Bau der Eisenbahnstrecke ein belesener Bauarbeiter beschwert hat, dass die Konstruktion der Strecke nach Key West endlos dauere, vergleichbar mit einem Marathon.

 

Unseren Nachmittag verbringen wird dann am Strand von Marathon, "Sombrero Beach". An einer Kreuzung des Highway 1, nahe McDonalds, biegen wir nach Osten ab. Das Schild befindet sich mit weißer Schrift auf braunem Grund, es ist leicht zu übersehen.

Durch ein Wohngebiet und nahe einer Schule schlängelt sich der Weg Richtung Strand.

Auf der linken Seite finden wir einen (ausgeschilderten und kostenlosen) Parkplatz. 

Badeklamotten an und ab zum Strand. Weißer Sandstrand, helles und seicht abfallendes Wasser. Beste Badevoraussetzungen. In der Ferne können wir mit einem Fernglas den Pelikanen beim Fischen zusehen. 

Nach gefühlten 10 Minuten ist Mark langweilig und geht ein bisschen spazieren. Ich mache in der Zeit meine Augen zu und blättere anschließend im Reiseführer, um zu erkunden, was man in den Everglades angucken kann bzw. was wir danach machen könnten.

Der Gourmet-Tip in den Middle Keys ist übrigens Keys Fisheries Market & Marina. Hier gibt es frischen Fisch und man kann- wenn es zeitlich passt, auch noch einen tollen Sonnenuntergang beobachten.

Lower Keys

Die Lower Keys sind eher dünn besiedelt, hier wohnen eher Wasservögel, Reptilien, kleine Nager und die nur hier existierenden winzigen Key-Deer-Rehen. Also Natur pur. Für Taucher gibt es hier ein tolles Korallenriff zu entdecken.

Bahia Honda State Park

Insbesondere der Bahia Honda State Park, hinter der Seven-Mile-Bridge (von Key Largo aus gesehen), bietet Touristen auf 212 Hektar traumhafte Strände zum Schnorcheln und Entspannen. Nach Entrichten von 10 Dollar Eintritt pro Fahrzeug kann man nach links zum Sandspur Beach abbiegen, dieser Strand gilt als Schönster der ganzen Inselkette. Von hier aus kann man Schnorcheltouren zum drittgrößten Riff der Welt machen.

Wenn man nach rechts abbiegt, kann man dort auch sein Schnorchel-Equipment ausleihen.

Im Hintergrund (Richtung Süden) kann man hier eine ehemalige Eisenbahnbrücke sehen, die scheinbar endlos in das Wasser hineinragt. Die Brücke der Key-West-Extension von Flaglers "East Coast Railway" wurde 1935 durch einen Hurrikan zerstört und danach auch nicht wieder aufgebaut.


Nach einem tollen Tag in den Keys kommen wir abends in Homestead an. 

Nach kurzen Einchecken im "Floridian Hotel" machen wir uns noch mal auf, um im nahe gelegenen "Florida Keys Outlet Center" die ersten Schnäppchen zu schlagen. Im Nachhinein kann man sagen, dass es auf Grund der guten Auswahl und der günstigen Schnäppchen das beste Outlet der ganzen Reise war. 
Am Abend essen wir in "Shiver's Bar" BBQ Pork Spare Ribs mit Fries. Der Laden ist ein Geheimtipp bei Tripadvisor. 
Es stellte sich als echter Insidertipp heraus- nach kurzer Wartezeit inmitten von hungrigen Amerikanern- gab es beste Rippchen mit Cole Slaw und Süßkartoffel-Fritten 👍