Samstag Mittag während der Corona-Zeit im April 2020. In der Samstagszeitung eine Beilage zum Thema Wandern. Kroatien, Alpe-Adria-Trail-.

Karnische Alpen? Noch nie gehört. Hört sich alles gut an. Und wo ist das?

Die Bilder sehen schon mal toll aus. Mal kurz googlen.  Ah, ok. Der Grenzgang zwischen Österreich und Italien. Interessant. Eine Reportage auf BR gibts dazu. Danach: Die Entscheidung steht! Gibts da einen Rother-Wanderführer? Ja, bestellt. Was gibts da für Hütten, wie lang sind die Strecken?

Es gibt einen Hauptweg, die ein oder andere Variante (ggf. als Klettersteig), verlaufen kann man sich nicht. Die Hütten sind klein, der Weg soll nicht überlaufen sein. Ein geschichtsträchtiger Weg. Friedensweg. Wenn was dazwischen kommt: Be jeder Etappe kann man absteigen, ansonsten läuft man auf dem Grat oder leicht versetzt darunter. 

Kurz beim Bruder die Route vorgestellt, ein emotionsloses "wann gehts los?" zurückbekommen und schon sind wir in die Detailplanung eingestiegen. Er im Home-office, hat alle Hütten vorgebucht. In diesem Sommer müssen leider auf Grund der Corona-Schutzbestimmungen alle Hütten vorgebucht werden. Eigener Schlafsack und Kopfkissenbezug sind Pflicht, ein Hüttenschlafsack wie sonst reicht nicht aus. 

Wie kommt man dorthin, wie wieder weg? Auto, Bahn, Bus, fliegen? Am Ende werden wir mit der Bahn über München, Spittal und Lienz nach Sillian fahren und von Klagenfurt aus zurückfliegen.

Die Karnischen Alpen sind eine Gebirgsgruppe der südlichen Kalkalpen und unterteilen sich in den karnischen Hauptkamm und die Karnischen Voralpen. Der karnische Hauptkamm verläuft von West nach Ost, hat eine Länge von 100 km und ist gleichzeitig die Grenze zwischen Österreich und Italien.

Zwei Pässe queren den Hauptkamm: Plöckenpass und Nassfeld. Die Karnischen Voralpen schließen sich dann südlich an den karnischen Hauptkamm an.

Die Karnischen Alpen zählen zu den 100 wichtigsten geologischen Gebieten der Erde. Die Region weist ein besonders reichhaltiges Fossilienaufkommen auf, Geo-Trails führen durch das Gebiet. Geologen aus der ganzen Welt kommen regelmäßig dorthin, um sich die Phänomene anzusehen. Die Mischung der Gesteinsarten auf kleinstem Raum hat zu einer einzigartigen Flora geführt. Während des Bergsommers findet man ein buntes Blütenmeer.

Während des Ersten Weltkrieges verlief die Front zwischen Italien und Österreich längs der Karnischen Alpen. Insbesondere der Karnische Hauptkamm und am Plöckenpass tobte ein erbitterter Stellungskrieg. Am 10.09.1919 wurde der Erste Weltkreig formal durch die Unterzeichnung des Vertrags von St. Germain beendet und anschließend die Grenzen der Republik Österreich festgelegt. Im Jahr 1920 wurden dann die Grenzsteine entlang des Karnischen Hauptkammes gesetzt. Auf dem Höhenweg sieht man sehr oft Relikte des Krieges: verfallene Stellungen, alte Kavernen, zugewachsene Lauf- und Schützengräben