Instameet Cochem und Umgebung Juni 2023

Ich bin der Einladung der Touristik-Information Ferienland Cochem gefolgt, drei Tage in Cochem zu verbringen und diverse Ausflugsziele in Cochem und Umgebung zu testen, zu erleben und zu genießen. Das Motto der diesjährigen Pressereise "Erkundung des romantischen Moseltals".

 

Was ist ein InstaMeet? Es setzt sich zusammen aus Insta (Instagram) und Meet (Zusammentreffen).  Also eine Zusammenkunft von gleichgesinnten Instagrammern und Bloggern, um verschiedene Regionen und/oder Locations zu besuchen, um die Eindrücke und Erfahrungen hinterher auf ihren Social-Media-Plattformen vorzustellen. 

 

Es ist Montag, kurz nach 10 Uhr. 

Ich fahre zunächst mit dem Zug nach Koblenz, wo ich mich mit einem bekannten Gesicht treffe. Gemeinsam fahren wir dann weiter nach Cochem. 

Ich freue mich auf Cochem, denn dort war ich noch nie. Ich habe schon einige kleine Orte an der Mosel gesehen (zuletzt war ich Mitte Mai für vier Tage bei der "(W)einkehr" in Pünderich), aber Cochem war noch keine Station von mir.

Im Vorfeld haben wir die Information bekommen, dass wir uns um 15 Uhr im Hotel Cochemer Jung in Cochem mit insgesamt fünf Instagrammern und unserem "Reiseführer" Mike treffen.  Auf uns warten spannende drei Tage, vollgespickt mit tollen Ausflugszielen in und um Cochem.  

Ich freue mich auch auf die anderen vier anderen Menschen mit denen ich die nächsten drei Tage verbringen werde.

 

Die kleinen Örtchen an der Mosel eignen sich für längere Urlaube, für Wochenendtrips, für Familien, Einzelreisende oder Paare. Ja, sie eignen sich für jeden. Denn für jeden ist etwas dabei.

Wandern, Wein, Wellness, Burgen, Ausflugsboote, Campingplätze- die Liste ist lang und ich kann sie gar nicht beenden. Wie heißt es Zuhause immer: "lass uns dahin fahren, wo Wein angebaut wird- dort ist in der Regel schönes Wetter".  Meint er das wegen des Wetters oder wegen des Weins? Manchmal bin ich mir da nicht so sicher :-)

 

Cochem mit seinen knapp 5.000 Einwohnern ist übrigens die kleinste Kreisstadt Deutschlands.  Es war schon während der Kelten und Römer besiedelt und ist Reichsburg. Die Reichsburg ist natürlich auch ein Ziel von uns in den nächsten Tagen!

 

Am Hotel Cochemer Jung werden wir für ein kurzes Check-In empfangen. Wir beziehen flott unsere Zimmer -und warten darauf, dass alle anderen eintrudeln. Bei einer gegenseitigen Vorstellung werden wir vom Leiter der Touristikinformation, Harald Bacher, begrüßt. Im großen Sitzungssaal des Rathauses in Cochem. Was ein Empfang!

Der Barockbau auf der Nordseite des Marktplatzes ist nur ein kurzer Fußweg vom Hotel entfernt.

Harald Bacher ist stolz darauf, jedes Jahr 370.000 bis 400.000 Übernachtungsgäste in Cochem unterbringen zu dürfen. Fünf Weingüter gibt`s in Cochem. Wisst ihr was typisch für die Mosel ist? Döppekooche... oder auch: ein übergroßer Reibekuchen. Passende Grundlage für den ganzen Wein.

Reichsburg Cochem

Die Reichsburg ist das Wahrzeichen von Cochem und wo auch immer man durch die kleine Stadt mit den wunderschönen alten Häusern schlendert: Man kann sie nicht übersehen. Hier finden neben diversen Veranstaltungen auch rustikale Rittermahle statt. Sie dient als Location für Hochzeiten und man kann sie natürlich auch besichtigen. Solch einer Führung durften wir teilhaben. Wir haben uns gefühlt wie kleine Burgfräulein, die durch die Burg schweben.

Die Burg ist täglich von 9- 17 Uhr geöffnet. Man sollte gut zu Fuß sein, da man an der Burg selbst nicht parken kann, sondern nur auf einem nahegelegenen Parkplatz. 

Ich bin ganz begeistert davon, wie Sophie uns durch den Rittersaal, den Speisesaal, das Jagdzimmer und die Kemenate führt und uns in die Geschichte der auf dem mächtigen Fels aufgesetzten Burg mit ihren 3,5 Meter dicken Wänden führt.

Alle Wände sind handbemalt, es findet sich keine Tapete an der Wand.  Der Reichsadler an den Decken erinnert immer wieder an den Namen "Reichsburg".

Einst wurde die mittelalterliche Reichsburg während des pfälzischen Erbfolgekrieges beschädigt, so hat sie ein Berliner Kommerzienrat Louis Ravené im Zuge der Burgenromantik im 19. Jahrhundert liebevoll restauriert und im neugotischen Stil wieder aufgebaut.  Es ist übrigens das Ravené Jahr: Am 01.06.2023 feierte die Reichsburg den 200. Geburtstag des Eisengroßhändlers und Berliner Kunstmäzens.

Der Blick auf die Mosel in Richtung Koblenz und in Richtung Trier: In dieser Woche findet keine (Binnen-)Schifffahrt statt, die Staustufen werden gewartet.

Burgen waren übrigens immer Zollstellen, daher gibt es so viele Burgen an der Mosel.

Noch in den Träumereien der Burgenromantik versunken, lassen wir den Tag im Weingut Daniel Bach bei einer Weinprobe ausklingen. Es handelt sich um eine Straußwirtschaft in einer kleinen Gasse. Straußwirtschaften dürfen für insgesamt 120 Tage im Jahr öffnen, Wein präsentieren und kleine Köstlichkeiten reichen. Durch den BlumenSTRAUß am Besen vor der Tür kann man sehen, dass die STRAUßwirtschaft geöffnet ist.

Mit dem Winzer Daniel testen wir uns durch Weißburgunder, Riesling, Rotling und Kerner. Der Winzer gibt informative Tipps über die Weinherstellung und über die Geschichte des Weingutes. Die Stimmung mit den vier anderen Instagrammern wird immer ausgelassener. Mit Corona soll sich der Weinkonsum verändert haben... Er sei durch die Decke gegangen und exponentiell gestiegen. Oha.

mOSELSCHLEIFE/Calmont, steilster Weinberg Europas

Ja, es ist der steilste Weinberg Europas. Ich konnte es mir selbst nicht vorstellen. Als ich vor ein paar Wochen die Wanderung als Rundweg von knapp sieben Kilometern von Bremm aus gelaufen bin, habe ich mir selbst ein Bild machen können. Beim Rundweg hat man 900 Höhenmeter aufwärts und auch abwärts zu bezwingen und man muss definitiv schwindelfrei sein. Kurze Seilpassagen (Kletterausrüstung ist aber nicht erforderlich) runden die dauerhaft grandiose Aussicht über die Moselschleife ab.

Jetzt führt mich der Weg erneut zum Gipfelkreuz des Calmonts. Nicht als Wanderung, sondern diesmal gehts zum Fotospot auf direktem Weg nach oben.  Bei 30 Grad im Schatten nur kurz durch die Weinberge. Wir schwitzen und stöhnen. Aber die Aussicht auf die Moselschleife macht alles wieder wett.

So kenne ich es:  Nach jedem harten Aufstieg in den Bergen wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. 

Wir machen noch einen kurzen Abstecher über den Höhenweg zum Römischen Bergheiligtum und zum Vierseenblick an der Moselschutzhütte. Am Römischen Bergheiligtum finden sich archäologische Funde, die zu den bedeutendsten Fundstätten der römischen und keltischen Zeit zählen.

Nur wenige Schritte vom Römischen Bergheiligtum entfernt kann man auf einer kleinen Aussichtsplattform den Rundumblick auf das Moseltal genießen- den Vierseenblick.

Beilstein-Dornröschendorf an der Mosel

Sogleich geht es auch schon wieder herunter, denn es gibt Mittagessen im Hotel Weinhaus Bremm. Direkt an der Mosel gelegen mit Blick auf das ruhige Wasser genießen wir. Das Essen, die Aussicht, die Mosel. Es ist fast wie Urlaub.

Beilstein. Das hatte ich wirklich noch nie gehört. Ich war super gespannt auf dieses kleine Örtchen. Fachwerkhäuser mit Rankpflanzen an den Fassaden lassen uns an die Gedanken des Burgfräuleins zurückkommen. Unser Stadtführer Jeremy führt uns unterhaltsam durch die kleinen Gassen des malerischen Beilsteins, das komplett unter Denkmalschutz steht. Der 120 Einwohner-Ort ist schon echt belebt, zum Glück hat NRW noch keine Ferien und es ist ein Wochentag. Daher muss man unbedingt in die kleinen verwinkelten Gassen abbiegen, um ein ruhiges und echtes Beilstein zu erleben.  Ich kann den Charme des Ortes gar nicht in Worte fassen, man sollte sich selbst aufmachen und träumerisch durch die Gassen schlendern und zur Burg Metternich heraufschauen.

Beilstein lebt hauptsächlich vom Tourismus. Zahlreiche Schiffe bringen aus Cochem jeden Tag Tagestouristen nach Beilstein, die sich das nur 200 Meter breite, malerische Dorf ansehen. Jeremy lässt uns eintauchen in das Dorfleben.  Das ganze Dorf ist dazu auch noch mit Blumen geschmückt. Eine Fensterbank ist schöner als die andere. 

Beilstein diente übrigens auch schon mal als Filmkulisse: Heinz Rühmann ist 1936 für den Film "Wenn wir alle Engel wären" die 108 Stufen der Treppe heruntergelaufen.  Heinz Rühmann ist übrigens am 07.03.1902 in Essen geboren. Was ein Zufall.

Nach der Führung durch Beilstein kommen wir bei einem kühlen Getränk in einem der kleinen Cafés kurz zur Ruhe, ehe wir anschließend mit dem Schiff zurück nach Cochem fahren.  Knapp 50 Minuten fährt uns das Schiff durch das absolut ruhige Moseltal. Der Fahrtwind tut nach dem anstrengenden Tag allen gut. Die Ruhe nach dem belebten Beilstein auch.

Nach einem leckeren Abendessen im Weinhaus Gräfen fallen wir alle todmüde ins Bett.

treis-KARDEN

Wir starten den Tag wieder mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet und fahren anschließend ins 15 Minuten entfernte Treis-Karden. Es ist die letzte Station auf unserem Moseltrip. 

Die St. Castor-Stiftskirche in Treis-Karden ist eine römisch-katholische Pfarrkirche, die liebevoll auch "Moseldom" genannt wird. Einfach weil sie so groß und schön ist. Dabei war sie nie Bischofssitz. Es ist die größte Kirche zwischen Trier und Koblenz. Wir werden durch das imposante Gebäude geführt und tauchen tief in die Geschichte ein.  Durch die kühlen Gewölbe und verwinkelten Gänge atmen wir die kühle Luft ein ehe wir zur Orgel hinaufsteigen und zum Abschluss und absolutes Highlight auf der Zwerggalerie mit einem Blick über das Moseltal die Reise langsam beenden.

Mit dem Zug fahre ich über Koblenz wieder nach Hause. Ich hatte mir vorgenommen schon auf der Rückfahrt mit dem Schreiben zu beginnen. Doch erst musste ich die Eindrücke verarbeiten und die letzten drei Tage Revue passieren lasse. Viele neue Eindrücke mit sehr interessanten Menschen und einer sehr angenehm "homogenen Gruppe". 

Danke an die Touristik-Information Ferienland Cochem und an TourComm für die Einladung. Danke an Hotel Cochemer Jung, an das Weingut Daniel Bach, die Reichsburg Cochem, die Personenschifffahrt Kolb und an alle anderen Weingüter für die hervorragende Bewirtung.