25.11.2019 akkumal

Heute wollen wir nach Akkumal, einem kleinen Örtchen 30 Autominuten von Tulum entfernt um dort Schildkröten im Meer zu sehen. Sie leben hier und man kann sie am besten morgens beobachten, insbesondere um den Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Wir stehen früh auf, wollen mit dem Collectivo (einem Minibus) nach Akkumal fahren. Das ist (bis auf ein Taxi) die einzige Möglichkeit dorthin zu kommen. Ein Linienbus fährt dort nicht hin. Wir stellen uns an die Kreuzung nach Tulum-Beach, ggü. vom Supermarkt "Super Aki" an die Fahrbahn und warten. Nach ca. 2 Minuten hält ein Kleintransporter mit der Aufschrift Tulum-Playa del Carmen an, wir steigen ein, nennen dem Fahrer das Ziel Akkumal. Sitzplätze sind nicht mehr vorhanden, also stehen wir erstmal. Aber egal, die Fahrt ist nicht lang und schnell steigen Fahrgäste aus, sodass wir einen Platz bekommen. Das Mobil hat ungefähr 15 Plätze, Touristen findet man hier vergeblich. Beim Aussteigen gibt man dem Fahrer 30 Pesos (festgelegter Preis für die Strecke Tulum-Akumal). Möglichst passend und wenn Scheine, dann keine Großen. Den Fahrpreis haben wir uns vorher im Internet rausgesucht. Ansonsten kann man ihn vermutlich auch erfragen. In Valladolid bzw. Merida stand der Fahrpreis vorne an der Tür. In Akumal gehen wir die Hauptstraße Richtung Strand. Eigentlich wird man hier alle 2 Meter angequatscht, ob man tauchen oder schnorcheln möchte, aber es ist noch nicht mal 8 Uhr. Noch keine Touristen da, denen man etwas verkaufen kann.

Um zum Strand zu kommen gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder man geht durch eins der Hotels die rechts von der Tauchschule liegen und verzehrt etwas oder man geht durch die Tauchschule (am Ende der Straße und dann links) und nimmt den öffentlichen Eingang zum Strand für 100 Pesos pro Person. Die Tickes kauft man am gegenüberliegenden Schalter. Man bekommt ein Armband, welches am Eingang gescannt wird, kann dafür die Toiletten und Duschen der Tauchschule benutzen.

Der Strand ist super gepflegt, ständig kommt jemand mit einem Rechen daher. Alles ist total sauber. Wir laufen den Strand ein bisschen entlang, stellen unsere Rucksäcke an einem Schild ab und gehen ins Wasser. An drei abgesperrten Bereichen kann man ohne weiteres ins Wasser gehen, Hinweistafeln weisen darauf hin. Wenn man eine Zone missachtet, kommt sofort ein Kajakfahrer angepaddelt und bittet höflich darum sich zu entfernen. Nach ca. einer Stunde kommen wir aus dem Wasser- enttäuscht davon, keine Schildkröte entdeckt zu haben. Ein amerikanischen Paar, dass kurz vor uns ins Wasser ging, wies uns darauf hin, soeben eine große Schildkröte beim Fressen beobachtet zu haben. In etwa an der großen roten Boje recht nah zur Tauchschule. Unser Ehrgeiz war gepackt- Sachen wieder an und losgeschwommen. Das Wasser ist auf Grund der Ufernähe recht trüb, man kann nicht so weit sehen. Aber da taucht sie kurz vor mir auf: Eine große Schildkröte, fast am Grund. Man soll großzügig Abstand halten, die Schildkröte nicht zu lange fixieren. Da schwimmt sie auch schon wieder davon. Kurze Zeit später sehen wir den Guide einer Gruppe heftig winken, auch die Gruppe bekommt jetzt eine Schildkröte zu sehen.

Dank der Easybreath-Maske von Decathlon konnte man die Schildkröte toll beobachten. Ich habe die Maske genau hierfür mitgenommen, zumal man sich dann keinen angesabberten Schnorchel vor Ort ausleihen muss.

Nach 2 Stunden haben wir erstmal genug vom Wasser und legen und an den frisch gerechten Strand. Kein Wind weht- ziemlich warm heute. Vermutlich kommt es aber nur ohne den Wind noch wärmer vor als in den letzten Tagen. Nach ein paar Stunden gehen wir in Richtung Hauptstraße zurück, am Oxxo noch kühle Getränke für den Rückweg und auf das Collectivo Richtung Tulum warten. Nach wenigen Minuten hält eins an- proppenvoll, aber wir passen noch rein und können sitzen. An der nächsten Haltestelle steigt ein altes Ehepaar ein. Ich bieten den Platz an, es wird sich artig bedankt. Der Mann ist anschließend dabei mir auf Maya irgendwas zu erzählen. Vermutlich so, als würde man den Schweizer mit rätoromanisch beschallen. Ich verstehe kein Wort, gucke ihn nur fragend an. Er will wissen, wo ich her komme. Alemagne. Ah, Animals! Die ersten zwei Reihen im Bus fangen an zu lachen- ja, tatsächlich lustig. Weiter schimpft er dann vor sich her, dass die Gringos immer nach Mexiko kommen werden ohne Maya zu sprechen. Ja, ja. Ein junger Mann übersetzt für mich, der alte Mann steigt dann aber aus. Schade, war es doch so schön mit ihm zum plaudern.

Unsere Fahrt ist am "Super Aki" auch beendet, noch 2 Querstraßen nach rechts und schon sind wir wieder daheim. Als Snack gibts diesmal Ananas und Melone, perfekt für den Sommer. 

Anschließend fahren wir zu den Ruinen von Tulum, wieder runter zum Stand und dann nach links. Diesmal aber bis zum Ende durch.

26.11.2019 action

Heute ist Action angesagt. Um 9 Uhr werden wir am Supermarkt eingesammelt und verbringen den Vormittag im nahe gelegenen Dschungel. Erst Quad fahren, dann Zipline und Abseilen. Wer will, kann noch durch einen Cenote schwimmen. Aber der Reihe nach:

Nina hat gebucht! Sie fand den Ausflug im Internet, er wurde als actionreich mit besonders guten Bewertungen angeben. Wir sitzen im Bus und fahren die Straße Richtung Akumal. Wir sind die Einzigen, die anderen Teilnehmer sollen schon da sein. Helme werden verteilt, noch schnell die Sicherheitsregeln unterschreiben und los gehts. Gibt für 200 Pesos noch Tücher zu kaufen um sie sich vor den Mund zu binden, gegen Abgase und vermutlich gegen den aufwirbelnden Staub. Brauchen wir aber nicht, sind ja schließlich nicht den ganzen Tag unterwegs. Wir sind die einzigen, die alleine auf dem Quad sitzen. Alle andren zu zweit. Konnte man bei der Buchung angeben. Nina wollte, dass wir beide unseren Spaß haben. Nach ca. 15 Minuten ist die Fahrt schon wieder zu Ende. Wir gehen weiter und bekommen die Ausrüstung für die Zip-Line: Klettergeschirr und neuer Helm. Die Rucksäcke können in einem Spind verschlossen werden. Nach einer kurzen Einweisung gehts in einen Bus, der uns zum Startpunkt der Zip-Line Tour bringt. Die erste von drei Zip-Lines ist 1 Kilometer lang, ich vermute, dass der Startpunkt recht hoch sein muss. Der Kilometer muss ja auch irgendwie überwunden werden. Zum Glück habe ich mir vorher auch keine weiteren Gedanken gemacht. Reichte mir im Hochseilgarten in Oberhausen ja eigentlich schon. 

Die Guides nennen uns nur noch die Sister-Girls, irgendwie finden sich uns witzig. Ab jetzt werden wir in 2 Gruppen aufgeteilt, die ersten sieben gehen hoch zum Start. Wir müssen noch warten und gucken der 1. Gruppe zu: Nach dem 1. Absatz werden die ersten Schritte wackeliger, teilweise sehr zögernd. Das ist aber auch hoch! Zwar stehen wir noch unten und können dem Schauspiel zuschauen, aber ich weiß, wie ich diese Treppen gleich selbst hoch gehen werde. Dieser Turm hat Ähnlichkeit mit einem Hochspannungsmast an welchem außen Holzstufen angebracht sind. Oben ist es leicht windig, eine ziemliche Aussicht über den Dschungel. Gleich gehts an den Start. Rechts und links an meinem Klettergeschirr werden die Rollen entnommen und auf der Zip-Line eingehängt. Mit den Händen gleich nur noch das Seil anfassen, auf keinen Fall das Stahlseilen auf dem die Rollen laufen! Der Guide fragt mich irgendwas, ich murmel irgendwas von fokussiert und frage noch einmal ob alles sicher ist. Papa würde jetzt einen Anfall bekommen wenn der das hier sieht (vermutlich auch, wenn er es später liest :-)). Jetzt soll ich mich hinsetzen, ins Klettergeschirr herein. Keine Ahnung, aber das gibt mir auf einmal Sicherheit. Ich soll mich zurücklehnen, die Beine überkreuzen. Wenn ich mich drehe, dann die Seile auseinander drücken. Hoffentlich kommt das nicht vor. Der Guide stößt mich an, schon geht es los. Die Augen lasse ich mal lieber zu, oder gucke in den Himmel. Nach und nach geht es besser, in Höhe der Baumkrone kann ich es tatsächlich fast genießen. Unten komme ich schnell zum Stillstand, bremsen tut man auf Grund des fehlenden Gefälles ganz von selbst. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, gehts auch besser. Meine liebe Kollegin Helga wäre jetzt stolz auf mich! Einst fragte ich sie, ob sie mir fürs Büro ein Schreibtischfahrrad bestellt, weil ich mich den ganzen Tag so wenig bewege. Ja, sie hätte es getan. Hätte ich mich bei dem Vorschlag, den Betriebsausflug im Sauerland zum Zip-lining stattfinden zu lassen, doch mal nicht so gewehrt! Da gibt es eine Zip-Line wo man kopfüber fährt.... Ein bisschen stolz bin ich jetzt aber schon, ich schicke Helga ein Foto. Einfach, weil sie sich so drüber freut.

Danach gibts noch 2 weitere Zip-Line die mir sogar Spaß machen, nicht so hoch und trotzdem recht schnell. Die anschließende Cenoten-Tour sparen wir uns, auf das Schwimmen mit Schwimmweste haben wir keine Lust. Ist aber Pflicht! Wir hängen uns in die beiden Hängematten und warten 30 Minuten ehe es lunch gibt. Reis mit Hähnchen, dazu eine Schale dunkler Bohnen. Vor uns werden kleine iPads aufgestellt, alle von uns unterwegs gemachten Fotos werden als Diashow gezeigt. Gute Verkaufsmethode, sollten die Fotos (es sind vielleicht 20) nicht 40 US-Dollar kosten. Uns auch nur als Zusage, dass die Bilder an eine E-Mail-Adresse gesendet werden. Wir holen das Handy raus und fotografieren in einem günstigen Momente zumindest 4 Bilder ab. Anschließend bringt uns ein Fahrer wieder zu unserem Ausgangspunkt, dem Supermarkt zurück. Der Rest der Gruppe wird nach Playa del Carmen gebracht, also genau in die entgegengesetzte Richtung.

Kurz umziehen und dann zum Strand. Pizza essen.

Alle sagen und haben im Internet geschrieben, dass die Kosten auf Isla Holbox mega hoch seien. Ein paar Kekse, Chips, Bier, Cola und Wein kaufen wir also noch beim "Super Aki" recht günstig ein und packen unsere Rucksäcke. Ist doch tatsächlich noch mehr Platz drin als gedacht. Trotzdem müssen wir noch eine Tragetasche nehmen, um die Sachen zum Bus zu schleppen. Ninas kleiner Rucksack ist voll mit Getränken und daher auch recht schwer. Der Weg zum Bus werden wieder 20 Minuten. Diesmal 20 anstrengende Minuten.

Bargeld (Pesos) soll es auf der Insel auch nicht geben- also noch mal zur Bank und ein bisschen was als Puffer mitnehmen. Mal wieder geht die Scotiabank nicht (BBVA ging ja vorher auch schon nicht), CI Banco gibt das Geld aber ohne Probleme und mit einer sehr geringen Abhebungsgebühr. Aber gibt's ja von comdirect eh wieder. Vor der Bank kreuzen eine Menge Schulkinder (zumindest der Uniform zu urteilen) den Weg, gucken nicht nach links oder rechts. Die Klingel des Fahrrads stört sie ebenfalls nicht. Ich muss irgendwie vom Rad springen, ein Schreckmoment und ich knicke mit dem rechten Fuß um Ein Schmerz durchzieht den Fuß, aber nach kurzer Zeit gehts wieder. Halb so schlimm, der Schreck war größer! Wir radeln einfach noch ein bisschen die Straße hoch und runter.